Die Geschichte der Sammlung
Die Sammlung des Museums geht zurück auf drei bedeutende luxemburgische Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, die ihre Privatsammlungen ihrer Heimatstadt vererbten: Jean-Pierre Pescatore, Leo Lippmann und Eugénie Dutreux-Pescatore. Jean-Pierre Pescatore (1793 - 1855) erwarb als Tabakhändler und später als Bankier in Paris ein großes Vermögen, das er, im Geiste seiner Zeit, u.a. zum Aufbau einer repräsentativen Kunstsammlung nutzte. So sammelte er, wie zahlreiche andere Großbürger, holländische Gemälde des 17. Jahrhunderts, zeitgenössische französische Historienmalerei sowie Skulpturen und Graphiken.
Leo Lippmann (1808 - 1883) war Bankier und Luxemburger Generalkonsul in Amsterdam. Als Sammler konzentrierte er sich eher auf die Malerei des 19. Jahrhunderts, wobei auch er der etablierten Historienmalerei den Vorzug gab. Eugénie Dutreux-Pescatore (1810 - 1902) vermachte 1903 ihre Sammlung der Stadt Luxemburg, die sie selbst von dem Apotheker Jodoc Frédéric Hochhertz († 1786) geerbt hatte. Dessen Interesse hatte nicht nur der Historienmalerei des 18. Jahrhunderts, sondern auch Stillleben und Porträts gegolten. Der Charakter der Sammlung wird maßgeblich von diesen Schenkungen bestimmt.
Sie geben einen einzigartigen Einblick in die private Sammlungskultur der bürgerlichen Oberschicht des späten 18. und des 19. Jahrhunderts. Werke von Künstlern wie Cornelis Bega, Gerrit Dou oder Jan Steen illustrieren die Malerei des Goldenen Zeitalters der Niederlande (17. Jahrhundert). Die französische Historien-und Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts ist vertreten durch Maler wie Eugène Delacroix, Jean-Louis-Ernest Meissonier und Jules Dupré.