Unter dem Titel „Sammlungen in Bewegung“ präsentiert die Villa Vauban – Kunstmuseum der Stadt Luxemburg Werke aus dem eigenen Bestand. Anhand von über 40 in den letzten Jahren selten oder nie ausgestellten Gemälden werden die verschiedenen Sammlungen der Stadt Luxemburg vorgestellt. Neben den bekannten Stiftern wie Jean-Pierre Pescatore, Léon Lippmann und Eugénie Dutreux-Pescatore richtet sich das Augenmerk dabei auch auf bislang weniger beachtete Sammlungen, wie etwa die von Élise Hack, die 1922 der Stadt einige wertvolle Ölgemälde, Aquarelle und Drucke  hinterließ.

Der Schwerpunkt der Gemäldesammlung des Museums liegt auf Werken des 17. bis frühen 20. Jahrhunderts. „Sammlungen in Bewegung“ ist, wie es der Name bereits erahnen lässt, keine Dauerausstellung, sondern eine Serie wechselnder Ausstellungen, in denen jeweils Teilbestände vorgestellt werden. Für die Zukunft sind zudem Kooperationen mit anderen Sammlungen geplant.

Anlässlich der ersten Edition des neuen Ausstellungsformats werden namhafte Maler wie David Teniers d.J. (1610-1690) mit seinem Werk Flämisches Interieur mit geschlachtetem Ochsen, Jacob van Ruisdael (1628-1682) und Canaletto (1697-1768) gezeigt, aber auch Bilder weniger bekannter Meister, die es wiederzuentdecken gilt. Darunter sind vor allem Arbeiten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts hervorzuheben, einer Epoche, die bis in jüngere Zeit als wenig innovativ galt, im aktuellen Kunstbetrieb jedoch neue Wertschätzung erfährt. Dass die Maler des 19. Jahrhunderts zu Unrecht unterbewertet sind, zeigen Stücke wie Küchenszene von Denis Pierre Bergeret (1846-1910), Die Schachspieler von Christoffel Bisschop (1828-1904), Frau mit jungem Mädchen am Spinnrad von Léon Emile Caille (1836-1907), Der Brief von Johann Cornelius Mertz (1819-1891), Ansicht von Venedig von Jean-Baptiste Joseph Olive (1848-1936) und Ulmenallee von Joseph Thors (1835-1884).

Durch die thematische Gruppierung der Werke ergeben sich abwechslungsreiche und zuweilen auch amüsante Gegenüberstellungen von Bildern, die nicht nur der Neubewertung des Bestands dienen, sondern vor allem die Lust am Betrachten fördern. Der unmittelbare Vergleich von Stillleben, Interieur, Landschafts- und Architekturansichten eröffnet neue, lebendige Einblicke in die Geschichte der Malerei. So ist zum Beispiel der letzte Raum im Ausstellungsrundgang drei Ansichten von Venedig gewidmet, deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erforschen einen wahren Augenschmaus bedeutet.

 

Datum

21. Juli > 14. Oktober 2012