The Golden Age Reloaded ist eine Ausstellung über die andauernde Faszination der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, des Goldenen Zeitalters der Niederlande.

In der Tat hat die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts Kunstliebhaber seit ihrer Entstehungsepoche fasziniert: Bis heute bewundern wir die Vielzahl an Themen, den Realismus und den Detailreichtum, die scheinbare Schlichtheit der Alltagsszenen, den Humor in der Darstellung der Figuren, die Schönheit der Stillleben und der Landschaften, sowie die diversen symbolischen Elemente und die versteckten Botschaften.

Im 19. Jahrhundert stießen diese Bildthemen des Goldenen Zeitalters insbesondere in Frankreich auf neues Interesse. Die postrevolutionäre Bourgeoisie, in Handel, Industrie und Finanzwesen zu großen Vermögen gekommen, sah in den bürgerstolzen Holländern des 17. Jahrhunderts ein Spiegelbild ihrer selbst und entwickelte einen ausgeprägten Geschmack für die Malerei dieser Zeit. Der

Jean-Pierre Pescatore (1793 – 1855) war ein Repräsentant dieses Großbürgertums und hat, wie so viele Finanziers dieser Zeit, eine große Sammlung mit einer Vielzahl an niederländischen Bildern zusammengestellt, die er seiner Heimatstadt Luxemburg hinterließ.

Für ihre Neueröffnung stellt die renovierte und erweiterte Villa Vauban, in Zusammenarbeit mit dem Rijksmuseum Amsterdam, eine Auswahl von 80 hochkarätigen Bildern aus den luxemburgischen und niederländischen Sammlungen aus: Diejenige der Villa Vauban, deren Herkunft auf Jean-Pierre Pescatore zurückgeht, beinhaltet u.a. Bilder von David Teniers dem Jüngeren, Jan Steen und Gerard Dou, die Auswahl des Rijksmuseums u.a. Werke von Frans Hals, Paulus Potter, Govaert Flinck, Jan van Goyen und Jacob van Ruisdael.

Graphiken aus der Sammlung des Von der Heydt-Museums Wuppertal ergänzen die Schau. Darüber hinaus werden die engen Beziehungen zwischen Luxemburg und den Niederlanden im 19. Jahrhundert anhand von Dokumenten aus dem Koninklijk Huisarchief, Den Haag illustriert. Ein Besuch der Ausstellung ermöglicht es Ihnen, die faszinierenden Aspekte dieser Kunst (wieder) zu entdecken.

Sie sind dazu eingeladen, einen Blick „hinter“ die Bilder zu werfen und deren „verstecktes“ Leben zu erkunden: Wie haben die Maler des 19. Jahrhunderts die Alten Meister imitiert? Welche Art Rahmen bevorzugten Käufer des 17. Jahrhunderts, und durch welche Rahmen wurden sie im 19. Jahrhundert ersetzt? Zudem gilt den Restaurierungsarbeiten besonderes Augenmerk.

Datum

2. Mai > 31. Oktober 2010