Liebespaare, dramatische Landschaften, historisierende und orientalisierende Szenen, Glaube und Frömmigkeit, Natur und Jagd – das alles sind Themen, welche die europäische Malerei der Romantik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bevorzugt aufgreift. Das Gefühl, die Fantasie und der Rückzug des Einzelnen aufs Private lösen den Rationalismus des 18. Jahrhunderts ab. Als Einblick in das reichhaltige Schaffen dieser Epoche zeigt die Villa Vauban aus eigenen Beständen ca. 40 Gemälde französischer, belgischer, niederländischer, luxemburgischer und deutscher Künstler.

Die Schau führt den Besucher durch insgesamt sechs thematische Räume, die jeweils einem „romantischen“ Bildthema gewidmet sind.

Den Anfang machen Idyllen mit Darstellungen idealisierter menschlicher Beziehungen: Liebe, Familie und Freundschaft, teilweise in historisierendem Dekor. Danach weitet sich die Perspektive. Einzelne Landschaften mit Gewässern und Seestücke ahmen noch die niederländischen Meister des Goldenen Zeitalters nach. Kontrastierend dazu setzen Beispiele der französischen Schule auf die Wirkung von Licht und Stimmung. In einem weiteren Raum werden die Jagd und ihre Trophäen als Zeitvertreib des gehobenen Bürgertums mit prachtvollen Stillleben gefeiert. Anschließend zeugen Bilder mit meditativ-religiösen Themen wie Kircheninterieurs, Klosterleben, Priester, Mönche und Heilige von der romantischen Rückbesinnung auf den christlichen Glauben. Der letzte Raum zeigt Beispiele des idealisierten, zum Teil in vergangene Epochen projizierten Frauenbildes des 19. Jahrhunderts: die Frau als Mutter, im häuslichen Alltag, in historischen Kostümen oder antikisierender Darstellung – gleichzeitig ein Ausblick auf den französischen Historismus des späteren 19. Jahrhunderts.

Die sich von selbst erschließenden, detailreichen Gemälde entführen in eine wahrhaft „heile Welt“, die den bürgerlichen Zeitgeist der Romantik widerspiegelt.