Einen wichtigen und bislang kaum gezeigten Bestandteil der städtischen Sammlungen bilden Kunstwerke des frühen 20. Jahrhunderts. Hierzu zählt die rund 450 Aquarelle umfassende Sammlung des sehr produktiven Luxemburger Malers und Architekten Sosthène Weis, der überwiegend Ansichten der Stadt Luxemburg und ihrer Vororte schuf.

Sein künstlerisches Medium war die Aquarelltechnik, die es ihm ermöglichte, die jeweils vorherrschende Lichtsituation und Atmosphäre der Stadtlandschaft einzufangen. Stilistisch weisen die Landschaftsdarstellungen post-impressionistische Züge auf. Inspiration für seine Aquarelle fand er bei regelmäßigen Spaziergängen durch die Stadt, die er fast täglich morgens oder abends alleine oder in Begleitung seiner Kinder unternahm.

Die für diese Ausstellung zusammengestellte Auswahl an Aquarellen gibt einen Überblick über das Oeuvre des Künstlers von den frühen 1920er Jahren bis zu seinem Tod 1941. Dabei lassen sich einerseits Veränderungen in der Darstellungsweise hin zu einem mehr graphischen Stil und aufgelösteren Formen beobachten. Andererseits sind auch Konstanten erkennbar, wie die für Weis typische, lebendige Farbpalette, die er im Laufe seines Lebens kaum abwandelte.

Der Besucher wird zu einem Stadtspaziergang eingeladen, bei dem er die vertraute Umgebung durch die Augen des Künstlers betrachten kann. Seine Ansichten der Stadt sind meist menschenleer, wodurch sie dem heutigen Betrachter fast surreal und “traumhaft” erscheinen.

Datum

13. Dezember > 29. März 2015